Muskatblüten aus der Keramikdose
Von Nina Borowski
Hochwertige getrocknete Gewürze in Keramikdosen statt Pulver in Tüten: Vier Koblenzer Unternehmer wollen Geschmack und Design zusammenbringen und mit ihrem Unternehmen "Pfeffersack & Soehne" die Welt der Gewürze aufmischen. Die Idee dazu kam ihnen bei einem gemeinsamen Kochabend
Vergeblich hatten Raphael Fritz, Thomas Winkler, Stefan Ternes und Christian Ganser zuvor im Supermarkt nach Vanilleschoten gesucht und nur schrumpelige, kleine und teure Exemplare gefunden.
Dabei stellten sie auch fest, dass die Verpackungen in der Gewürzlandschaft dringend bearbeitet werden könnten. "Wir haben uns gesagt: Das kann man auch besser machen und vor allem schöner",
erzählt Ganser. Er und seine Kollegen kommen ursprünglich aus der Werbebranche und legen viel Wert auf gutes Design. "Qualität und Design waren für uns die Grundintention", sagt er. Als erstes
galt es, die passenden Gewürze für ihr Unternehmen zu finden. Dazu verbrachten die vier viele Stunden in der Küche, experimentierten und probierten. "Wir sind selbst unsere schärfsten Kritiker",
fügt Fritz hinzu. Das Sortiment besteht zu 90 Prozent aus biologischem Anbau. "Es ist einfach schön, keine Chemie im Essen zu haben", erklärt Ganser. Und: "Wir wollten etwas machen, das wir uns
auch selber in die Küche stellen würden." Keine Tütchen, sondern Dosen aus Keramik mit Korkverschluss - die von Hand befüllt und etikettiert werden.
"Keramik ist eigentlich perfekt geeignet, um Gewürze zu lagern. Es ist licht- und luftdicht und konserviert das Aroma", erklärt Ganser. Bei der Herstellung setzen die Koblenzer auch auf
Regionalität - die Keramikwerkstatt sitzt im Westerwald. Das Sortiment zählt mittlerweile 50 verschiedene Gewürze. Neben den Klassikern sind darunter auch Besonderheiten wie Tasmanischer
Bergpfeffer oder Muskatblüten. Gewürzmischungen und Kräutersalze sollen in Zukunft das Angebot erweitern. "Die Gewürze müssen aromatischer sein und auch gesünder als die herkömmlichen. Unsere
Gewürze erfordern ein bewusstes Verarbeiten, was am Ende auch ein ganz anderes Bewusstsein für den Geschmack schafft", meint Ganser.
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