Firmen auf Facebook: Eigenwerbung und Kundenpflege
Von Nina Borowski
Über Facebook tauschen sich nicht nur Freunde und Bekannte aus - auch Firmen nutzen zunehmend Online-Netzwerke, um mit Kunden in Kontakt zu kommen. Agenturen helfen den Unternehmen dabei, wie ein Beispiel zeigt.
Auf Online-Netzwerken wie Facebook & Co. können nicht nur im privaten Freundeskreis Fotos des neuen Auto präsentiert oder mitgeteilt werden, dass man gerade Joggen war. Auch Firmen nutzen die
Plattformen - zur Eigenwerbung und Kundenpflege. «Dort, wo die Menschen sind, müssen wir auch sein», erklärt Torsten Schwarz vom Verband der deutschen Internetwirtschaft (eco).
Eine Facebook-Präsenz beschreibt der Leiter für Onlinemarketing als Pflichtprogramm für Unternehmen. Das Karrierenetzwerk Xing werde hauptsächlich beruflich genutzt, Facebook oder «Wer-kennt-Wen»
dagegen privat. «Gerade im privaten Bereich finden die Dialoge statt, die für die Unternehmen wichtig sind», erklärt der Experte. Das macht die sozialen Netzwerke zu interessanten
Werbeplattformen.
Der Koblenzer Unternehmer Sascha Böhr unterstützt Unternehmen bei diesem Vorhaben. Seine Agentur 247GRAD hat sich auf die Entwicklung von
Facebook-Applikationen, den sogenannten Apps, spezialisiert. Bisher besteht das Angebot aus 15 Apps. Damit können Unternehmen unter anderem ein Gewinnspiel oder einen Wettbewerb in ihren
Werbeauftritt integrieren.
Eine App, die nun schon seit einiger Zeit erfolgreich am Markt ist, ist der «TABMAKER Welcome». Damit könnten Betreiber auch ohne Entwicklungsaufwand anschauliche Willkommensseiten auf der
eigenen Fanseite erstellen, erklärt Böhr. Allein diese App habe im Monat mehr als 600 000 aktive Nutzer. Für Marketing-Experte Schwarz liegen Unternehmen wie 247GRAD im Trend. Er schränkt aber
ein: «Wir befinden uns momentan noch in einer Übergangsphase.»
Nach Einschätzung des Experten wird die Bedeutung des Netzwerks weiter zunehmen: «Facebook ist mittlerweile das Internet, weil man dort eigentlich alles abbilden kann, was es im Web auch gibt.»
Durch die immer stärkere Nutzung von Smartphones sei es zudem möglich, zu jeder Zeit und an jedem Ort online über soziale Netzwerke zu kommunizieren.
Experten warnen Privatleute jedoch immer wieder davor, nicht zu viele Informationen von sich preiszugeben. Das gilt nach Angaben des eco-Datenschutzbeauftragte Ivo Ivanov auch für Firmen: «Die
Unternehmen gehen mit ihrer Präsenz all die Risiken ein, die auch sonst vorhanden wären. Als kommerzieller Anbieter muss man all das beachten, was auf der eigenen Homepage auch zu beachten ist.»
Erschienen in Ruhr-Nachrichten
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